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„(Du,) Wettergott, aller Länder sanfter R[egen ... ],1
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Wettergott von Nerik, mein Herr, [ ... ] aus Eisen2 [ ... ].3
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Rufe das Gute der Länder nicht her (scil. zu dir)!4
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Ruf[e das ... ] der Menschheit nicht her (scil. zu dir)!5
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Ruf[e] die [sanf]ten Regen nicht her (scil. zu dir)!
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Lasse sie [ ... ] in den Ländern!6
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Dein, der Mutter Lapislazuli [ ... ]7
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[ ... sü]ße Träume [ ... ]
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[ ... ] König (und) Tawannan[na ... ]
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[ ... D]U8 herrschst [ ... ].9
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[Wenn] dem Labarna, dem Kö[nig,] etwas drückend wird,
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(sind) DIR die Wege der E[rde] geöffn[et].10
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Die Wege de[r Erde] sind für DICH (offen) gelassen.
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[ ... D]IR (ist) dein Großvater der Wettergott.11
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[ ... de]ine [Mutter] (ist) die Sonnengöttin von Arinna.
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Der Himmel [ ... ]12
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So auch Haas 1994a, 295. Ganz anders jedoch Singer 2002c, 107: „O Storm-god, in all the lands you heal(?) [ ... ]“.
Zur Annahme der Hethiter, dass der Himmel aus Eisen bestehe, vgl. Haas 1994a, 126.
Singer 2002c, 107 fasst AN.BAR-aš als Nominativ/Vokativ auf: „O Storm-god of Nerik, my lord strong(?) iron [ ... ]“. Ebenso Haas 1970a, 197, der auch einen Übersetzungsvorschlag zum Verb macht: „Wettergott von Nerik, mein Herr, das Eisen wird [nicht] spr[öde]?“.
Die voluntative Übersetzung von Haas 1970a, 197 („Das Wohl(befinden) der [Län]der willst du nicht herabrufen“) ist nicht möglich. Zum Verständnis der Textpassage s. indessen HW2 Ḫ, 109.
Die Ergänzung von Haas 1970a, 197 („[Wohlbef]inden“, d.h. SIG5 lässt sich mit den Zeichenresten nicht vereinbaren.
Haas 1970a, 197 und Singer 2002c 107 stellen das Verb zu talliya- 'evozieren', doch ist dies durch die Graphie mit einfachem -l- ausgeschlossen.
Vgl. auch Singer 2002c, 107. Anders Haas 1970a, 197
Der Fokus, der im hethitischen Text durch die Setzung des betonten Personalpronomens ausgedrückt ist, ist hier und im Folgenden mittels Großschreibung markiert.
Haas 1970a, 197 fasst die beiden Kola zusammen: „Den [Tabarn]a, den König, die Tawannan[na, die Königin], [und die Prinzen] leite [d]u!“. Ähnlich Singer 2002c, 107.
Nach Haas 1970a, 197 und Singer 2002c, 107.
Singer 2002c, 107 tilgt in Analogie zum folgenden Kolon: „<<grand>>father“.
Haas 1970a, 197 ergänzt und übersetzt: „der Himmel (ist) [dein]? Haus“. Ihm folgt Singer 2002c, 107.
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